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Opa sah noch Bäume

Zu einer intakten Vogelwelt gehören auch intakte Städte mit ihren Bäumen und Grünflächen. In den letzten Jahren klappt es in den Städten mit den Bäumen und Grünflächen nicht mehr so. Man hört fast jeden Tag in den Medien, dass irgendwo in Deutschland Menschen auf die Straße gehen, um das sinnlose Abholzen von Bäumen zu verhindern. Was aber nicht immer gelingt. Siehe z.Z. Stuttgart 21 und das Bauvorhaben in Hamburg von der IGS und IBA 2013, Inselpark Wilhelmsburg. Ich habe schon vor Jahren mit einem Plakat darauf hingewiesen.

Opa sah noch Bäume
Opa sah noch Bäume

Bäume und Grünflächen gehören in einer Stadt zur guten Lebensqualität dazu, wie das tägliche Brot. Wenn alte Bäume für neue Baumaßnahmen weichen müssen, heißt es immer wir schaffen Ausgleichsmaßnahmen hierfür und pflanzen neue Bäume. Dass die neuen Bäume erstmal 100 Jahre alt werden müssen, um das an Sauerstoff zu produzieren, was die alten Bäume schafften wird verschwiegen. Auf dem nächsten Bild seht Ihr eine Ausgleichsfläche, die ca. 1000 Quadratmeter groß ist. Hier wurden ungefähr 50 kleine Bäume und Sträucher angepflanzt. Und dafür werden alte Bäume gefällt.

Ausgleichsfläche für gefällte Bäume in Hamburg Wilhelmsburg
Ausgleichsfläche für gefällte Bäume in Hamburg Wilhelmsburg

Viele Ausgleichsflächen werden so angelegt dass die Vögel, die Fische und die Säugetiere nicht den richtigen Nutzen davon haben. Infos: Kampf ums Überleben. Das ist nur eine Maßnahme von vielen. Ich zeige Euch ein paar Brutplätze aus einem Hamburger Industriegebiet. Die Sturmmöwen brüten in abgestellten Schubkarren, auf Parkhausdächern und auf Baugerüsten.

Sturmmöwen Nest in einer Schubkarre
Sturmmöwen Nest in einer Schubkarre Sturmmöwen Nest auf einem Parkdeck (Dachbrut) Sturmmöwen Nest auf einem Baugerüst in Hamburg Wilhelmsburg
Sturmmöwen Nest in einer Schubkarre

Sollen so in Zukunft alle Brutplätze aussehen? Ich glaube nicht. Wenn man einen Spaziergang durch die Hamburger Hafencity unternimmt sieht man heute mehr Boote als Bäume. Und wenn man Bäume sieht, sind es exotische in denen unsere heimischen Vögel keine Brutmöglichkeiten vorfinden.

Hamburger Hafencity ohne Bäume und ohne Vögel
Hamburger Hafencity ohne Bäume und ohne Vögel

Wenn man in Städten mit offenen Augen unterwegs ist, sieht man wie die Kohlmeisen und die Blaumeisen in alten Mauerspalten brüten müssen. Sehn so in Zukunft die neuen Lebensräume der Vögel in Hamburg aus? Seht selber auf den nächsten Vogel-Bildern.

Kohlmeisen am Brutplatz bei ihrer Futterübergabe
Kohlmeisen am Brutplatz bei ihrer Futterübergabe Blaumeise am Brutplatz Blaumeise verläßt Brutplatz
Kohlmeisen am Brutplatz bei ihrer Futterübergabe

Bussarde brüten schon lange in Städten. Aber in den letzten Jahren müssen immer mehr Bäume weichen, und so verlieren die Bussarde in der Stadt ihren Lebensraum. Da die Bussarde keine Bäume mehr finden um neue Nester zu bauen, verlieren auch die Uhus, die Waldohreulen, die Turmfalken und die Wanderfalken ihre Brutplätze, da sie auf die alten Bussardnester angewiesen sind. Und so sterben immer mehr Vogelarten in der Stadt aus. Es muss endlich mit der illegalen Greifvogelverfolgung in Deutschland Schluss sein.

Mäusebussard als Gebäudebrüter
Mäusebussard als Gebäudebrüter Uhu Brutplatz im Hamburger Hafen Waldohreule auf einem Gartenzaun in Hamburg Wilhelmsburg
Mäusebussard als Gebäudebrüter

Am NSG Rhee in Hamburg Wilhelmsburg wurden zahlreiche Bäume gefällt und somit den Seeadlern, den Mäusebussarden und den Turmfalken die Ansitze genommen. Laut Behörde sollte es der Verkehrssicherheit dienen. Es gibt aber noch einen Grund und das ist der Kiebitzschutz. Und dafür müssen Bäume weichen. Es bringt nur nichts, denn der Bussard und der Seeadler sitzen eben so gerne am Boden. Kiebitze sind es gewohnt mit den Seeadlern und anderen Greifvögeln zusammen in einem Revier zu leben.

Opa sah noch Bäume
Opa sah noch Bäume

Gerade wurde mit dem Abholzen der Bäume an der Rhee aufgehört, und schon geht es an den Kirchdorfer Wiesen in Hamburg Wilhelmsburg weiter. Hier soll eine Ausgleichsfläche für gefällte Bäume entstehen. Die Behörde hat für die Bürger Tafeln aufgestellt auf denen jeder sehen kann, dass ein neuer Lebensraum für Wiesenvögel (Kiebitz, Rotschenkel), Amphibien und Libellen entstehen soll. Aber hierfür wird ein wichtiger Lebensraum von anderen Tieren und Vögeln zerstört. Vor allem Birkenzeisige, Stieglitze, Erlenzeisige und viele Meisenarten konnte ich hier immer beobachten. Warum müssen immer gleich soviele Bäume gefällt werden? Mehr zum Thema unter News 2011. Wenn es mit dem Abholzen der Bäume in Hamburg so weiter geht, trifft es bald zu- nur Opa sah noch Bäume.
Und denkt immer daran, Vogelschutz und Naturschutz ist wichtig.

Bäume fallen am NSG Rhee in Hamburg Wilhelmsburg
Bäume fallen am NSG Rhee in Hamburg Wilhelmsburg Wie kann man einen neuen Lebensraum erschaffen? Bäume fallen an den Kirchdorfer Wiesen in Hamburg Erlenbäume fallen zum Schutz des Kiebitz Die Bäume fallen an den Kirchdorfer Wiesen in Hamburg Die Bäume fallen an den Kirchdorfer Wiesen in Hamburg
Bäume fallen am NSG Rhee in Hamburg Wilhelmsburg

Wollt Ihr über verschiedene Eulenarten in Hamburg wissen, dann schaut unter Eulen-Beobachtungen oder Eulen in Hamburg nach.

Wie man sehen kann ist es wichtig den alten Baumbestand auch in den Städten zu erhalten. Es gibt immer weniger Vogelarten in den Städten. Weiterhin viel Spaß auf meinen anderen Seiten, wie z.B. Seeadler in Hamburg oder Intelligente Vögel.

Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg